Habt Spaß und vergesst mein GB nicht!
   
  Willkommen im Reich der Onkelz
  A.D.I.O.Z
 

noobyKaiser
Oh wie war

 http://www.youtube.com/watch?v=KA-baHqSEPI

 http://www.youtube.com/watch?v=qCB4vBeMwjA

http://www.youtube.com/watch?v=Wui9qwwcqfg


Böhse Onkelz Festival - Teil 1 - Bild1
Tja, nun ist es soweit. Die BÖHSEN ONKELZ sind Geschichte. Und sie haben sich mit einem Knaller ins Jenseits verabschiedet, der seines Gleichen sucht. Auf dem Lausitzring feierten über 100.000 Menschen die letzten Akkorde der erfolgreichsten und zugleich umstrittensten Deutsch-Rock-Band aller Zeiten.

Vor 25 Jahren als Punkband gegründet, als noch keiner der Beteiligten ein Instrument unfallfrei halten konnte, dann für kurze Zeit in Richtung Oi/Skin abgedriftet, bis hin zu einer Band, die eine Garantie aufgebaut hat, Platin-Platten zu veröffentlichen.

Mit dem Wochenende am Lausitzring geht ein viertel Jahrhundert Bandgeschichte zu Ende, was wesentlich mehr ist, als die meisten heutigen Bands jemals vorweisen werden. Hier wurde nun eine Band verabschiedet, die jahrelang als Identifikationssymbol für eine eigene Subkultur galt. Die BÖHSEN ONKELZ wurden bei vielen zum zentralen Punkt in ihrem Leben, ihr Kanal der Wut und gleichzeitig der Aggressionen.

 
Böhse Onkelz Festival - Teil 1 - Bild2
Die Onkelz hatten in den letzten Jahren sicherlich mehr Einfluss auf diese Jungs und Mädels als irgendein Politiker. Der damit verbundenen Verantwortung wurden sie meiner Meinung nach sehr gerecht, da man sich von der verkorksten Vergangenheit eindeutig und umfassend distanziert hat, und das ohne die Fehler der Vergangenheit zu verleugnen. Parallel dazu beging man neue Pfade, wie Konzerte gegen Rechts oder für karitative Zwecke. Auch der Umgang mit den Fans war jederzeit intensiver als der von anderen Bands, so dass mit der Auflösung der Gruppe das Oberhaupt der riesigen Onkelz-Familie von Bord geht.

Dass die Band auch kommerziell äußerst erfolgreich war, steht auf einem anderen Blatt. Basis dieses Erfolges ist sicherlich ein Funken Glück, aber auch ein Riesenberg harte Arbeit. Wer also der Band kritisch gegenüber steht und wem Fan-Abzocke in den Sinn kommt, der sollte ernsthaft überlegen, was für eine Leistung auf der anderen Seite steht und welche „Vergütung“ damit herausgekommen ist.

Die Band nach 25 Jahren auf dem Zenit ihrer Popularität aufzulösen, ist ein schonungslos konsequenter Weg. Mehr als zu diesem Zeitpunkt kann die Band nicht erreichen, zumal erste Anzeichen zu erkennen sind, dass die Band auf interne Probleme stößt. Wer Sänger Kevin genau betrachtet, erkennt deutlich wie ihn die letzten Jahre körperlich und wohl auch psychisch ausgemergelt haben. Seine Drogensucht Anfang der Neunziger und sein Autounfall vor ein paar Jahren haben ihr übrigens getan, so dass bei ihm der Abschied auf Raten bereits eingesetzt hat. Allzu oft mussten Stephan und Gonzo einspringen, wenn Kevin die Stimme versagte.

Nun wurde also an diesem Wochenende das Buch der ONKELZ endgültig geschlossen und wird nach meinem Dafürhalten wohl auch nie wieder geöffnet werden.

 

Adios Onkelz

Böhse Onkelz Festival - Teil 2 - Logo

Böhse Onkelz Festival - Teil 2 - Bild1
Um mit einem Big Bang von den Brettern zu gehen, haben die ONKELZ den kompletten Lausitzring gemietet und ein Festival aus dem Boden gestampft, was eindeutig Rockgeschichte geschrieben hat. Rekorde gibt es sicher viele: es wurde mit 8 großen Videowalls gearbeitet, zudem glänzten vier kleinere Videowalls von der Decke der riesigen ONKELZ Stage. Mit Bands wie Motörhead, Rose Tattoo, In Extremo oder auch J.B.O. machten Bands den Onkelz den Hof, die sicher zum Teil auch in die Schublade der ONKELZ-Grösse gepasst haben. Da dieser Bericht zentral den ONKELZ gewidmet sein soll, wird weitgehend nur oberflächlich über die Support-Acts etwas zu lesen sein.
Mit SUB7EVEN enterte am Freitag eine Band die Bühne, die sicherlich genauso viel Potenzial wie die H-Blockx besitzt. Auch Songs wie „Weatherman“ oder „Alive“ taugen zu Hits, aber den richtigen Durchbruch haben SUB7EVEN leider noch immer nicht geschafft.
Mit DISCIPLINE war eine Hardcore-Combo am Werke, die mir, weil mir Hardcore per se nicht gefällt, auf CD nicht zugesagt hat. Live on Stage waren die Burschen allerdings recht unterhaltsam, so dass man den einen oder anderen Pogo-Haufen sehen konnte.
D:A:D aus Dänemark sind da schon eher mein Fall. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich die Nordländer bereits auf dem Roskilde oder Sweden Rock Festival bisher sehen konnte. Sie brachten auf jeden Fall eine Menge Stimmung am ersten Abend auf die Bühne, so dass der Weg für MOTÖRHEAD geebnet war. Lemmy, Phil und Mickey nahmen den Steilpass gerne auf und verwandelten frei nach dem Motto „We are MOTÖRHEAD and we play Rock’n’Roll!“ sicher!
Mit MACHINE HEAD spielte dann eine Band den Co-Headliner, die mir so etwas von egal war, dass ich es gar nicht ausdrücken kann. Kollege „Lüfte“ hätte mich fast erwürgt als er gemerkt hat, dass ich Karten für die Onkelz hatte und er nicht. Aber „Shit happens“ und ich musste eine Band sehen und hören, die mich nur langweilte.


 
Böhse Onkelz Festival - Teil 2 - Bild2
Der zweite Tag begann für uns mit J.B.O., die wieder einmal alle Register ihrer Fun-Show zeigten und somit zum heimlichen Co-Headliner mutierten. Die Fans waren mehr als begeistert und gingen bei den schön prollig-spaßigen Gassenhauern der Franken mit wie nichts Gutes. „Ein Fest“ oder die durchweg witzigen Covernummern von Hannes, Vito und Co. ließen kein Auge und keine Kehle trocken.
Ebenso intensiv kamen IN EXTREMO aus Berlin rüber. Dass die Band erfolgreich in Sachen Plattenverkäufe sein würde, war mir klar, dass aber auch ONKELZ-Fans etwas mit der Musik von IN EXTREMO was anfangen können, hätte ich nicht gerade erwartet. Doch die Mittelalter-Metaller zogen die schon 50.000 Anwesenden schnell auf ihre Seite, so dass sich schnell ein Meer aus klatschenden Händen entwickelte und bis zum Ende des Sets immer wieder hin und her wogte. Eine ganz große Nummer.
ROSE TATTOO aus Australien kamen hingegen absolut nicht an. Die Fans gingen bei den eingängigen Songs einfach nicht mit und auch die Ansagen von Angry Anderson wurden nicht gehört oder verarbeitet, so dass ROSE TATTOO deutlich unter Wert geschlagen wurden. Wahrscheinlich war das Publikum einfach nicht Metal-lastig genug.
Auch CHILDREN OF BODOM, die die einmalige Gelegenheit hatten, den zweiten Abend co-Headlinen zu dürfen, konnten nicht recht begeistern.

Aber zurück zu den ONKELZ: Der erste Abend der BÖHSEN ONKELZ stand ja unter dem Stern der ersten 12,5 Jahre Bandgeschichte. Also spielte man wie angesprochen auch nur Stücke aus dieser Zeit. Zur allgemeinen Stimmung sei gesagt, dass die Leute ruhig, gefasst und einigermaßen locker waren. Mit Gassenhauern wie „Bomberpilot“, „Mexico“ und „Ich lieb mich“ spielten die ONKELZ auch Lieder, die sie sicher nicht mehr schreiben würden, die aber immer noch zu den ONKELZ gehören und vom Publikum einfach gefordert werden. Stephan hat in seinen Ansagen mit einem schmunzelnden Auge, seine „Dichtkunst“ bzgl. dieser „Frühwerke“ kommentiert, so dass jeder wusste, dass er sich sicher weiterentwickelt hat.
In Sachen Publikum muss man einfach vom totalen Wahnsinn sprechen. Vom Roskilde Festival bin ich ja gewohnt, dass viele Fans bei den Hauptacts vor der Bühne stehen, aber was man hier vor die Augen bekam, verschlug einem den Atem. Menschen, so weit das Auge reichte. Selbst 8 Video-Wände konnten die Menschenmassen nicht mit genug „Übertragung“ versorgen, so dass nicht alle Fans auch zwischendurch versorgt waren.

Mit „Erinnerungen“ ging ein ONKELZ-Gig traditionell zu Ende, der nun als Aufgalopp für den Folgeabend zu verstehen war. Apropos Galopp. Es ist ja durchaus üblich, dass die ersten 100 Reihen Extrem-Fans hüpfender Weise Vollgas geben, aber dass über den Zeitraum von über zwei Stunden die komplette Belegschaft der Fans im Akkord hüpft, singt, pogt und skandiert, war vorab absolut unvorstellbar. Aber die verrückten ONKELZ-Fans hielten tapfer durch und genossen jede Note ihrer Fabulous Four, die ebenfalls komplett Vollgas gaben.

Setlist Freitag:
28 - 10 Jahre - Ich bin in dir - Kneipenterroristen - Signum des Verrats - Dick & Durstig - Buch der Erinnerung - Langer Weg - Bomberpilot - Nekrophil - Heute trinken wir richtig - Falsche Propheten - So sind wir - Religion - Nie Wieder - Nenn mich wie du willst - Gehasst, Verdammt, Vergöttert - Nichts ist für die Ewigkeit - Ich lieb mich - Nur die Besten sterben jung - Keine ist wie Du - Wieder mal `nen Tag verschenkt - Heilige Lieder - Wir ham noch lange nicht genug - Stunde des Siegers - Mexiko - D. n. M. - Erinnerungen

 
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Der zweite Abend war von einer merkwürdigen Gänsehautstimmung geprägt. In den Blicken der Fans machte sich eine gewisse Nervosität breit, die zum Ausdruck brachte, dass am Ende des Gigs etwas passieren würde, was kein Fan mehr beeinflussen könne. Die Lockerheit des ersten Abends war also futsch, so dass Stephan durch seine Ansagen umsonst versuchte, die Fans aufzumuntern. Man muss sich wundern wie viele Klassiker die BÖHSEN ONKELZ in den letzten 12,5 Jahren geschrieben haben und vor allem mit welcher Kontinuität sie zu Werke gegangen sind. Songs wie „Dunkler Ort“, „Terpentin“ oder das neue „Superstar“ ziehen genauso wie die frühen Hits der Jungs. Am Ende wurde es richtig sentimental. Zehntausende der anwesenden 110.000 Fans knieten sich wie schon auf der Tour geübt vor den Onkelz hin und skandierten „Danke, danke, danke“. Stephan rang sichtlich um Fassung, als er allen Anwesenden klar machen musste, dass nun endgültig Schluss sei. Er richtete seinen Dank an die treue Crew, stellvertretend an Thomas Hess, der sich seit Jahren als fünfter Onkel fühlen darf. Mit „Ihr hättet wissen müssen…“ endete das letzte ONKELZ-Konzert in diesem Leben. Anschließend genossen die ONKELZ außer Kevin das Bad in der Menge, als letztendlich ein Feuerwerk gezündet wurde, dass wieder einmal alles da gewesene in den Schatten stellte. Aber selbst mit diesem Geschenk an die Fans konnten die ONKELZ den Schmerz der Fans nicht unterdrücken, so dass bei nahezu jedem Fan hemmungslos die Tränen liefen. ADIOS ONKELZ – VIVA LOS TIOZ!!!!

Setlist Samstag:
Hier sind die Onkelz - Dunkler Ort - Terpentin - Lieber stehend sterben - Fahrt zur Hölle - Onkelz vs. Jesus - Entfache dieses Feuer - Die Firma - Nichts ist so hart wie das Leben - Danket dem Herrn - Kirche - Immer auf der Suche - Das Messer und die Wunde - Für Immer - Leere Worte - Koma - Superstar - Schutzgeist der Scheiße - Narben - Der Platz neben mir - Onkelz 2000 - Keine Amnestie für MTV - Feuer - Finde die Wahrheit - Auf gute Freunde - Ihr hättet es wissen müssen - A.D.I.O.Z. - Baja

 

 
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